@ ratloser
Kommt man mit den Leuten näher ins Gespräch stößt man auf sektiererische Parallelwelten, woran aber offensichtlich Schulbehörden, Bildungsministerien und Schuldirektoren keinen Anstoß nehmen.
Ich bin gerade heute unfreiwillig in eine Diskussionsrunde von Vertretern der herrschenden Ideologie (vulgo: „Linken“) geraten. Da eröffneten sich wahrhaft sektiererische Parallelwelten.
Folgende Beobachtung möchte ich festhalten: Die strukturelle Unfähigkeit, die eigenen Interpretamente auf sich selbst, die eigenen Positionen und Wertungen anzuwenden, ist conditio sine qua non für den Eintritt in die herrschende Ideologie. Dort herrscht strukturelle Irreflexivität!
Ihre Vertreter führen viele kluge und sinnvolle Theoreme im Munde, aber sie sollen immer nur für „die Anderen“ gelten, nie für sie selbst und ihresgleichen. Tiefere Logik des ganzen ist also die nackte Freund-Feind-Unterscheidung.
(Schlagendes Beispiel: „Die Anderen“ leben und denken in „Konstrukten“, wenn sie von Völkern und Nationen sprechen; „wir“ dagegen leben und denken in der „Wahrheit“, wenn wir uns das Wohl der „Menschheit“ auf die Fahnen schreiben.)
Was übrigens angesichts der hysterischen Ablehnung Carl Schmitts seitens jener Kreise nicht verwundert, deutet doch diese auf die ungeheure Faszination und Attraktionskraft seines Denkens gerade für sie. Es gibt keine radikaleren, dogmatischeren (Vulgär-)Schmittianer als die Vertreter der herrschenden Ideologie.
Erschreckend war dann die Zuspitzung der „Debatte“, zu der ich durchgängig schwieg. Man stritt darüber, was denn mit den PEGIDA-Demonstranten, jenen bösen „RassistInnen“, geschehen solle. Einer meinte schließlich: Man könne doch „diese Leute“ nicht alle in ein Gebäude sperren und dieses dann abbrennen – aber was sonst? Die Fragezeichen waren groß, die Pause lang.
Und so wird in „akademischem“ Milieu diskutiert, im Beisein eines Lehrstuhlinhabers.